Die Wallfahrt zur Herz-Jesu-Kirche in Innsbruck
Die Kloster- und Pfarrkirche Herz Jesu in der Maximilianstraße ist eine vergleichsweise junge Innsbrucker Wallfahrtsstätte.
Errichtet wurde die Kirche 1896/97 anlässlich des 100-Jahr-Jubliäums des Tiroler Landesgelöbnisses an das Herz Jesu. Die Einweihung
fand am 25. Mai 1898 statt. Die im neuromanischen Stil gestaltete Herz-Jesu-Kirche besteht aus einer Vorhalle und einem Langhaus,
das sich wiederum in das Hauptschiff und zwei niedrigere Seitenschiffe gliedert. Schiffe und Chor werden von einem Kreuzrippengewölbe überdacht.
Die Decke ist durch Gemälde verziert, welche verschiedene Stationen aus dem Leben Jesu zeigen und die Marmorkanzel ist mit Reliefs
der vier Evangelisten versehen. Die Herz-Jesu-Statue thront auf einem prächtigen Hochaltar aus Metall, Porphyr und Marmor und blickt mit weit geöffneten
Armen den Gläubigen entgegen. Auf dem vorderen linken Seitenaltar befindet sich das ehemalige Wallfahrtsobjekt der Kirche, eine Kopie des Gnadenbildes
"die Mutter von der immerwährenden Hilfe". Das Original ist in der Generalatskirche in Rom (San Alphonso) zu bewundern. Umrahmt wird das Muttergottesbild von Reliefs, die Szenen aus dem Leben der Gottesmutter darstellen.
Besondere Verehrung erfährt dieses Bild vor allem durch die "Missionare vom Heiligsten Erlöser" kurz Redemptoristen. Gegründet wurde der
Orden vom Hl. Alfons von Liguori in der Nähe Neapels.
Die Angehörigen dieser Ordensgemeinschaft betrachten schon seit ihren Anfängen die Beichtseelsorge und die Gemeindemission als Hauptaufgabe.
Auch wenn die Herz-Jesu-Kirche eine Zeit lang eine Pfarrkirche war, bilden das Kloster der Redemptoristen und die Kirche mittlerweile
eine Einheit. Das Muttergottesbild der Herz-Jesu-Kirche ist eine Nachbildung eines Marienbildnisses, von dem behauptet wird, der hl. Lukas
selbst habe es geschaffen. Höchstwahrscheinlich entstand das Original aber erst im Hochmittelalter. Kunsthistoriker vermuten, dass es sich dabei um eine griechische Mariendarstellung, genauer gesagt um eine Ikone aus Kreta handelt.
Entstanden ist das originale Bildnis wahrscheinlich erst im Laufe des 14. Jahrhunderts. 1867 vertraute Papst Pius IX. den Redemptoristen
das Originalbild in Rom an.
Das Bild stellt die gekrönte Maria dar, wie sie das Jesuskind in ihren Armen hält und es betrachtet. Zu beiden Seiten der Muttergottes
sind zwei Engel zu sehen, die Werkzeuge mit sich führen, welche bei der Kreuzigung Jesu Anwendung fanden und zu seinem Leiden beitrugen.
1870 ließ man eine authentische Nachbildung der Mariendarstellung anfertigen und nach Innsbruck in die Johanneskirche am Innrain bringen.
Nach Fertigstellung der Herz-Jesu-Kirche wurde das Bild schließlich in diese überführt. Im ehemaligen Pfarramt befindet sich ausserdem
das Studio von Radio Maria Tirol, sowie die kroatische Mission Tirol. Das Kloster und die Herz-Jesu-Kirche liegen nur unweit
von der geographischen Stadtmitte Richtung Süden in der Maximilianstraße auf einer Seehöhe von 574 m. In der näheren
Umgebung stehen einige Gaststätten zur Verfügung. Die Kirche kann durch die öffentlichen Verkehrsmittel leicht erreicht werden.
Die Straßenbahnlinie 1 fährt direkt in die Maximilianstraße.
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