KAISERTAL
Eines der beliebtesten Wanderziele Tirols befindet sich in Kufstein-Ebbs. Von hier aus gelangt man über den sogenannten "Kaiseraufstieg"
über knapp dreihundert Stufen ins weithin bekannte Kaisertal. Die Zuschauer der ORF-Show "neun Plätze, neun Schätze" haben es 2016 zu
Recht zum "schönsten Platz Österreichs" gewählt. Die liebevoll erhaltenen Einödhöfe, seine einzigartige Flora und Fauna und der - erst im hintern Teil wieder
sichtbare - Kaiserbach bieten ein Naturerlebnis der ganz besonderen Art.
Jahrhundertelang war das Tal, welches den Gebirgszug
des "Wilden Kaisers" von dem des "Zahmen Kaisers" trennt, nur zu Fuß erreichbar. So hatten die Bewohner jedes Mal einen beschwerlichen
Weg auf sich zu nehmen um zur Schule, zum Arzt oder zum Einkaufen zu kommen. Besonders hart war der Ab- und Wiederaufstieg natürlich
im Winter. Der Bau der doch umstrittenen Straße und die Eröffnung derselben 2008 erleichtert den Anwohnern aber auch Einsatzkräften nun
endlich den Weg ins Tal. Um das ehemals als Sparchental bekannte Kaisertal in seiner Unberührtheit zu belassen ist der Weg beschrankt
und nur einer kleinen Personenanzahl ist es erlaubt, ihn zu benützen. Auch das Biken ist im Tal nicht erlaubt. Wer sich also zu Fuß aufmacht,
den erwartet nach dem Stufenanstieg eine wunderschöne Landschaft mit unzähligen Routenmöglichkeiten.
Der breite Hauptweg ins Tal beginnt mit einem nur kurzen steilen Stück,
danach steigt er nur noch teilweise leicht an. Bereits im vorderen Teil des Naturschutzgebietes Kaisertal liegt die bekannte
Tischofer Höhle.
Der dorthin führende Steig ist gut beschildert und zweigt nach rechts unten ab. Funde belegen, dass die cirka 40 m lange, über 8 m hohe
und 20 m breite Höhle einst von Bären bewohnt wurde, aber auch menschliche Spuren mit einem Alter von über 25.000 Jahren konnten sichergestellt
werden. Die ausgegrabenen Artefakte sind heute im Museum der
Festung Kufstein zu besichtigen.
Der gesamten Strecke bis in den hintersten Teil des Kaisertales entlang laden gemütliche Gasthöfe zur Rast ein – auch
Übernachungsmöglichkeiten sind zahlreich vorhanden.
Ein beliebtes Ausflugsziel im Tal ist die nach dem zweiten Gasthof liegende
Antoniuskapelle – die Kirche des Kaisertales. Hier findet alljährlich am Stefanitag um 19 Uhr eine Weihnachtsmesse statt, welche
sich großer Beliebtheit erfreut. Im Hans-Berger-Haus, welches man nach einer ungefähren Gehzeit von 2,5 h erreicht – befindet
sich seit knapp 40 Jahren die Bergsteigerschule Wilder Kaiser.
Und ab hier ist das Terrain besonders bei Kletterern ein äußerst gefragtes Gebiet. Ebenfalls im hinteren Teil des Kaisertales
entspringt der Kaiserbach. Das Naturjuwel zieht sich vom Stripsenjoch auf ca. 1400 m wildromantisch bis nach Kufstein. Einst zur
Holztrift verwendet, lädt er heutzutage zum Canyoning ein. Auf Grund der landschaftlichen Schönheit, der guten Infrastruktur und
der Möglichkeit von einer leichten Wanderung bis über eine mehrtägige Bergtour alles zu unternehmen, wird das Kaisertal sowohl von
jüngeren Gästen, als auch von Familien und natürlich von routinierten Bergsportlern sehr geschätzt.
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